Einige haben es vielleicht in der Tagesschau verfolgt. In Santa Catarina, dem zweitsüdlichsten Bundesstaat Brasiliens, in dem ich seit zwei Jahren lebe, kam es im November und Dezember zu Überschwemmungen und Erdrutschen aufgrund außergewöhnlich starker Regenfälle. In einigen Orten wurde der Notstand ausgerufen. 128 Menschen verloren ihr Leben, 22 werden bis heute vermisst, 32.803 Menschen befanden sich zeitweilig ohne Obdach.

Im Vergleich zu dem Schicksal dieser Menschen haben wir den Regen gut überstanden. Dreimal trat das Wasser über die Schwelle des Hauses und füllte alle Räume mit schlammigem Wasser. Den höchsten Stand von einem halben Meter gemessen vom Fußboden des Hauses erreichte es bei der letzten Überschwemmung Mitte Dezember. Kühlschrank und Herd stehen bis heute aufgebockt auf Ziegelsteinen, die Lebenszeit der Küchenspüle und des Badezimmerschrankes aus Spanholz wurde erheblich verringert und ihr Ende ist absehbar.

Raul watet durch das Meer im Vorgarten und organisiert Ziegelsteine zum Erhöhen der Möbel.

Unterwasserfahrräder auf der Veranda

Die Hunde überlebten die Flutwellen auf dem Sofa - und wollten in den Tagen nach dem Hochwasser nirgentwo anders hin als dorthin zurück -

und die Enten liebten sowieso jeden zusätzlichen Zentimeter Wasser.
Dank sei Gott, dem Herrn, für seine Güte.
Denen, die meinen, ihr Leben planen zu können und als Herren ihres Schicksals Kontrolle zu haben, wünsche ich, dass sie sich den Hochmut dieser Auffassung anhand dieser und anderer Nachrichten und Erlebnisberichte klar machen können und nicht auf eigene Erlebnisse warten.