Jetzt sind die Wahlen endlich vorbei. Die brasilianische Parteiwerbung hat meine ersten zwei Wochen gepraegt. Ueberall Fahnenschwenkende Menschenmassen, "Lula" und "Geraldo" Hymnen in Radio und Fernsehen, eine Debatte nach der anderen... Ich nehme an, dass ist eine der zahlreichen US-Einfluesse. Stark polemisch. Aber oft auch recht unterhaltsam. So wurde immer wieder eine Szene gezeigt, in der Praesident Lula Gouverneur Roberto Riquiao pulverisiertes Mamona in einem Glasgefaess praesentierte. Mamona waechst ueberall (jedes Kind kennt es als Unkraut), ist ungeniessbar und wird (wie Raps in Deutschland) zur Energiegewinnung verwendet. Was macht Requiao? Er probiert. Lula: Das ist Mamona! Requiao: Lecker! Lula: Es ist giftig.
Den spuckenden AGRAR-Fachmann Requiao hat die gegnerische Partei als Gallionsfigur ihrer Kampagne der LokaleWahl in Paraná immer wieder vorgefuehrt, und jedesmal in einem anderen Zusammenhang. Das hat mich schon etwas an Stefan Rab erinnert.
Trotzdem hat Requiao die Wieder-Wahl zum Gouverneur von Paraná gewonnen, mir 50,1 % vor dem Gegner Osmar Dias mit 49,9 %.
Auffaellig ist, dass alle reicheren suedlichen Staaten gegen Lula gestimmt haben. Dennoch hat er mit 60 % er Mehrheit gewonnen. Anscheinend war der groessere, aermere Teil der Bevoelkerung ueberzeugt. Die letzten 4 Jahre Lula haben wohl fuer sie einen tatsaechlichen Unterschied gemacht.
Der Elektriker war da
7 years ago



